s Bausparkasse  05. August 2019

Sanieren mit Kindern

Kennenlernen, verlieben, zusammenziehen – am Besten in ein Eigenheim, das aber erst gebaut oder saniert werden muss. Und dann können sie kommen, die Kinder. So sieht der Plan zumindest in der Theorie für viele aus. In der Realität läuft´s natürlich oft anders – und so ist nicht jeder in der vorteilhaften Position, den Nestbau vor dem Kinderkriegen abzuschließen. Bauen oder Sanieren mit Kindern wird plötzlich zum großen Thema, dem sich junge Familien stellen müssen. Wie man am Besten damit umgeht, erfahren Sie hier.

Leben in der Ausnahmesituation

Bauen oder Sanieren ist eine Lebensphase, die alle Beteiligten im höchsten Maße fordert. Stress wird zum täglichen Begleiter, darauf sollte man sich so früh wie möglich einstellen. Die Arbeiten wollen überwacht werden, nicht selten muss man gehörig selbst mit anpacken, Verzögerungen sind an der Tagesordnung, nicht alles läuft nach Plan. Ganz abgesehen von den tagtäglichen Herausforderungen im Job und in der Familie. Seinem Nachwuchs in dieser Ausnahmesituation gerecht zu werden, bedeutet für Eltern dann zugegeben eine zusätzliche Anstrengungen, die mit Fingerspitzengefühl und vermutlich viel Kaffee zu einer Bereicherung werden kann, wenn man die Kinder miteinbezieht. Liebe Mamas und Papas: auch wenn es im Sanierungstrubel unbestritten schwerfällt, aber wer bewusst die Kraft aufwendet und hier noch mehr Geduld und Einfühlungsvermögen zeigt, investiert zwar ein bisschen an Nerven, steigt aber am Ende besser aus!

Auf den Team-Spirit kommts an

Dass Bauen oder Sanieren eine Ausnahmesituation ist, bekommen die Kleinen natürlich mit. Also am Besten ganz offen mit ihnen darüber reden und ihnen erklären, dass sie nicht der Grund sind, dass Papa und Mama manchmal gereizt sind. Das fördert den familiären Zusammenhalt, weckt den Teamgeist und gibt den Kindern das Gefühl, ein wichtiger Teil des großen Ganzen zu sein.

Die Freude auf das neue Eigenheim kann schon ganz zu Beginn der (Um-)Bauarbeiten angekurbelt werden. Dazu eignen sich beispielsweise Gutenachtgeschichten, in denen man sich gemeinsam schöne Situationen ausdenkt, die man im künftigen Zuhause erlebt.

Sinnvoll ist es auch, die Kinder, je nach Alter, in den kreativen Entstehungsprozess des neuen Zuhauses miteinzubinden. Lassen Sie sie ruhig bei der Planung des Kinderzimmers und dessen Möblierung mitreden. Sie werden staunen, was da an Impulsen und Ideen entstehen. Falls die Kinder technische Fragen haben: warum sie nicht einfach mal mit zum Architekten nehmen und die Fragen selbst stellen lassen?

Ältere Kinder können auch schon einfache Aufgaben erledigen: Steine aufstapeln, eine Schubkarre füllen, einen Raum aufkehren, Werkzeuge holen u.v.m. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, sofern die Aufgaben körperlich nicht zu anstrengend sind und keine Fachkenntnis erfordern. Manche Kids kann man auch mit dem Erklären von Werkzeugen und Maschinen begeistern. Kleinkinder kann man natürlich auch miteinbinden. Geben Sie ihnen Kinderwerkzeuge in die Hand oder ungefährliches echtes Werkzeug. Auch kleine Aufgaben kurbeln den Team-Spirit an. Sie können zum Beispiel Schrauben „nachziehen“ oder mit dem Spielzeugbagger Sand hin und her bewegen. Bei all dem ganz wichtig: zwischendurch aufs Spielen und Herumtollen nicht vergessen!

Das Wichtigste ist die Sicherheit

Auf der Baustelle lauern klarerweise jede Menge Gefahren. Auch darüber mit den Kids reden und sie auf diese oder jene Gefahrenquelle mehrfach hinweisen. Natürlich kommt man nicht umhin, trotzdem ständig die Augen offen zu halten und Vorkehrungen zu treffen. So sollten etwa die provisorischen Treppengeländer so gemacht werden, dass auch die Kleinen sich sicher bewegen können. Gleiches gilt für alle anderen Absturzsicherungen an Galerien, bodentiefen Fenstern, Balkonen etc. Teppichmesser und andere spitze Gegenstände sollte man nicht herumliegen lassen. Elektrische Geräte wie Bohrmaschinen, Schleifmaschinen, Flex oder Stemmhammer müssen nach Gebrauch immer ausgesteckt werden. Auch kann es nicht schaden, Oma und Opa als zusätzliche Augenpaare mit auf die Baustelle zu nehmen, damit die Kinder immer im Blickfeld bleiben.

Übrigens: lang bevor man sich ans Bauen oder Sanieren macht, sollte die passende familienfreundliche Finanzierung stehen.