Wolfgang Knabl  25. November 2019

Wohn-Story: Wohn-Experiment gelungen!

 

Das Haus von Architekt Dietmar Hammerschmid und seiner Partnerin, Lydia Schlosser, ist eine gelungene Antwort auf die Frage, wie wenig Kubatur man zum Leben braucht. Ein faszinierendes Zuhause um nur 70.000 Euro. Mobil ist es auch!

 

Was ist unser Minimum? Wie kompakt lassen sich unsere Vorstellungen von Wohnqualität verwirklichen? Wie können vorhandene Grundstücke zu minimalen Kosten nachverdichtet werden? Der Architekt Dietmar Hammerschmid und seiner Partnerin, die Biologin Lydia Schlosser, beweisen mit ihrem „Haus am Teich“, dass weniger oft mehr ist – und auch mehr kann.

 

Das große elterliche Grundstück wurde mit einem Wohnhaus neben dem bestehenden Schwimmteich nachverdichtet. Das so entstandene „Haus am Teich“ ist extrem gemütlich und strahlt trotz minimaler Fläche eine entspannte Großzügigkeit aus. Das Konzept überzeugt den Besucher - trotzdem lässt einen die Grundfrage nicht los: Warum baut man am Land ein Einfamilienhaus mit 50 m² Wohnfläche? Und: Was haben die Schwiegereltern, auf deren Grundstück dieses Wohn-Experiment über die Bühne geht, eigentlich dazu gesagt? Die Antworten gibt's im ersten Video.

So schafft man ein Raumwunder

Das mobile 'Haus am Teich' ist ein Raumwunder: 50 Quadratmeter Wohnfläche, auf denen es an nichts für das Paar und den Sohn, Otto, fehlt. Möglich macht dies ein 1-Raum Konzept, bei dem alle nordseitigen Innenwände als Schränke dienen. Ein Block, in dem Küche, Bad und die Haustechnik untergebracht sind, trennt Wohn- und Schlafbereich. Alle benötigten Leitungen und Anschlüsse befinden sich an einem Ort (in diesem Trenn-Block) – das ermöglicht minimale Leitungslängen.

Hochwertiges Haus um wenig Geld

Die Formgebung ist schlicht, Ausführung und Ausstattung aber so hochwertig, wie man es üblicherweise nur von wesentlich teureren Bauprojekten kennt. Die Baukosten: Nur rund 70.000 Euro. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Video.

Tipps für viel Eigenleistung

Die Fassade aus sägerauhen Fichtenbrettern ist mit schwedischer Schlammfarbe gestrichen, im Innenraum sind Boden- Decken-Wand-und Möbeloberflächen mit weiß geöltem Birkensperrholz ausgeführt. Wie die Planung gelaufen ist, und wie lange das Bauen „in Eigenleistung“ gedauert hat, erzählen Dietmar Hammerschmid und Lydia Schlosser hier.

Gebaut auf Stützen

Das Haus lässt sich bei Bedarf mit ein paar Handgriffen abmontieren und per Tieflader mitnehmen: Statik und Dimensionen ermöglichen den Abtransport und Aufbau an anderer Stelle. Wichtig dabei: Stützen.

Diese bringen noch weitere Vorteile: Durch die aufgeständerte Typologie schmiegt sich der Baukörper an die Topographie, ohne den bestehenden Geländeverlauf zu verändern. Unter dem Wohnhaus gibt es Platz für PKW-Abstellplätze und Brennholz. Ein Haus auf Stützen ist also auch für „sesshafte“ Häuser durchaus eine Option.

Das Haus übersiedelt

Bis zu seiner Übersiedelung steht der wunderschöne kleine Baukörper, auch durch seine Farbgebung sehr zurückhaltend, ganz selbstverständlich am Teich. Dabei gibt es bereits Pläne für die neue Nutzung an einem anderen Ort. „Übersiedeln wird das Haus sicher“, erklären die Besitzer im nächsten Video auf der Terrasse am Teich – und verraten, wie und wo sie das nächste Mal bauen und wohnen werden.

Rundgang im Schnell-Durchlauf 

Zum Abschluss gibt es einen schnellen Rundgang um und durch das 'Haus am Teich'.

Weitere Infos zu diesem und anderen Projekten von Architekt Dietmar Hammerschmid gibt es hier